Der Ableger von 1950. Damit die Druckerei bei zwei weiblichen Nachfahren doch irgendwie ein Familienbetrieb bleiben konnte, musste eine der Enkelinnen von Ernst Franz partout einen Männerberuf ergreifen. So wurde die spätere Gründerin des Ablegers mit viel gutem Zureden überzeugt, trotz  Einser-Abitur ins Setzerhandwerk zu gehen.

 

Die Rechnung ging perfekt auf, als sie aus ihren Ausbildungs- und Wanderjahren den passenden Buchdrucker mit nach Erbach brachte. Die Beiden übernahmen einen Teil der alten Maschinen von Onkel Fritz Franz, suchten sich auf Schrottplätzen in ganz Deutschland ergänzendes »schweres Gerät« und Ersatzteile zusammen und investierten in ein paar »moderne« (Blei)Schriften. 

Der Ableger der Druckerei Franz samt Erbin bekam einen neuen Namen: (Alfred) Müller. Und dann fing man wie so viele Gründer der Nachkriegszeit einfach an.

Die ersten Azubis trugen Knickerbocker und bleigraue Setzerkittel, der Fuhrpark bestand zunächst aus einer Puch mit Anhänger, dann aus einem VW Käfer. Danach wurden der Kofferraum, die Aufträge und die Maschinen immer größer. Anfang  der 60iger folgte der Umzug aus den traditionsreichen Räumen des Vorderhauses in einen schicken Flachdachbau im Garten des »Hauses Wildenstein«. Fortsetzung folgt ...

Wer für »Retro« in unserem Metier etwas übrig hat, kann sich mit der legendären hessischen »Firma Hesselbach« amüsieren.
Youtube: Die Firma Hesselbach (TV-Serie, BRD 1960, Staffel 1)